Im Herbst 2012 wurde das Alpengasthaus Sankt Magdalena im Halltal für unbestimmte Zeit geschlossen. Die Straße ins Halltal war zerstört, der Zugang für den privaten Verkehr wurde eingestellt, die Schließung des Alpengasthauses Sankt Magdalena war nur eine Frage der Zeit. Ein Etappenziel für Wanderer speziell mit Kindern oder schon betagteren Halltalgenießern wurde damit gestrichen. Ein zähes (bürokratisches) Ringen zwischen der Gemeinde Absam und den Bundesforsten um die Besitzverhältnisse des Alpengasthauses nahm seinen Lauf. Und siehe da, wie jetzt offiziell verlautet wurde, hat es sich ausgezahlt.
Die Gemeinde Absam wurde mit den Bundesforsten einig und konnte die Liegenschaft nun endgültig erwerben; für den ersten Blick um einen Schnäppchenpreis von ca. € 14.000. Im Kaufvertrag verpflichtet sich die Gemeinde Absam den Gastbetrieb und die Kirchengebäude wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, das bedeutet aber auch, dass Sanierungsarbeiten in einem Umfang von guten € 800.000 notwendig sind. Der Absamer Bürgermeister Arno Guggenbichler ist sich nach eigener Aussage bewusst, dass diese Investitionen über einen Pacht sicherlich nie reinkommen werden. Muss ja nicht – mit dem Aufrechterhalten dieser Gebäude wird ja viel mehr als ein Ausflugsziel für Wanderer und Mountainbikern geschaffen – historische Denkmäler werden somit nicht dem Verfall preisgegeben.
Dem geschichtsträchtigen Ensemble konnten bis jetzt nur Naturgewalten Schäden anrichten. Seien es Erdbeben im 17. Jh. gewesen, die das ehemalige Waldkloster Sankt Magdalena zerstörten oder verschiedene Lawinenabgänge, die die Gebäude bis auf die Mauern verwüsteten. Im 21. Jh. hätten wir es fast geschafft, innerhalb kürzester Zeit, jahrhundertalte Zeugen Tiroler Geschichte dem Verfall preiszugeben. Und richtig, Herr Bürgermeister, das Halltal ist ein Naturjuwel und St. Magdalena ist ein „Schmuckkastl“.
Und dass jetzt nicht lange herumdiskutiert werden muss, beweist auch der neue Pächter Werner Krajnc: An den Wochenenden von Freitag bis Sonntag öffnet das Gasthaus (vorerst noch im Probebetrieb) seine Türen. „Es wird eingeheizt und es gibt einfache Küche und freundliche Worte“, erklärt Werner Krajnc sichtlich gut aufgelegt. Er freut sich jedenfalls auf die kommenden Aufgaben.
Die Straße ins Halltal bleibt allerdings nach wie vor gesperrt. Zu groß scheint die Angst der Kommune zu sein, bei möglichen Naturkatastrophen, wie in den letzten Jahren, zur Verantwortung gezogen zu werden. Bleibt für nicht so mobile Halltal-Liebhaber die Möglichkeit mit dem Taxi ins Tal zu fahren. Vielleicht fallen den Verantwortlichen von Gemeinden und Tourismusverband auch noch andere Angebote ein.
Sankt Magdalena im Halltal scheint gerettet – aber was passiert mit den Herrenhäusern. Wird hier auch abgewartet bis sich die Sanierungskosten ins Unendliche erhöhen. Die Stilllegung der Saline im Halltal jährt sich im Jahr 2017 zum 50sten Mal. Die Herrenhäuser, die ehemalige Schaltzentrale der Saline im Halltal, sind dann vielleicht gar nicht mehr existent – oder irre ich mich. Hoffentlich!
Wir waren heute auf St. Magdalena und freuten uns schon auf ein gutes Essen. Leider hat uns jedoch eine schlecht gelaunte und unfreundliche Wirtin und kein gutes Essen erwartet. Trotz Probebetrieb kann man sich was besseres vorstellen. Also leider noch nicht empfehlenswert.